Lego-Memory zum Farbenlernen und bei Kappazismus – KuK
In unserer losen Reihe „KuK“, „Kurz und Konkret“ stellen wir ganz konkrete Übungen für verschiedene Förderbereiche vor, die man mit wenig Aufwand umsetzen kann. Allen ist gemein, dass eine kindgemäße Umsetzung mit effizienter und sachgemäßer Förderung verbunden wird. Die Übungen machen Spaß, verschwenden aber nicht unnötig Zeit; setzen Material ein, sind aber nicht sensualistisch oder am Thema vorbei.
Heute: Ein schnelles Memory mit Legosteinen
Lernbereiche:
- Lernen von Farben (Förderung Deutsch, Deutsch als Fremdsprache – oder auch in Fremdsprachen einsetzbar)
- Sprechstörung Kappazismus (statt k spricht das Kind ein t, statt g spricht es ein d: „Tinderdarten“ statt „Kindergarten“)
Benötigtes Material:
- Legosteine in vielen Farben, je 2 gleiche
- 2-3 Klopapierrollen
- Panzertape
- Schere
Vorbereitungsarbeiten:
Klopapierrollen in 2cm breite Ringe schneiden, je ein quadratisches Stück Panzertape als Deckel auf eine Seite kleben. Wer es besonders gut machen möchte, klebt ein passendes Stück Papier innen gegen das Panzertape, damit die Steine nicht am Klebeband hängen bleiben.
Legosteine auswählen und bereitlegen. Wichtig bei Kappazismus: Steine mit G/K im Namen wie hellGrün, dunKelGrün, Grün, Gelb, dunKelblau müssen dabei sein.
Durchführung / Einsatz:
Ziel bei Kappazismus ist hier, die Laute G und K besonders oft zu sprechen, ohne dass dies dem Kind rasch langweilig wird. Es kann helfen, zur Erinnerung an den Lautbildungsort beim Sprechen von G oder K die Hand an den Hals (Kehlkopf) zu legen.
Die Steine werden unter den Deckeln versteckt und Memory nach den bekannten Regeln gespielt (abwechselnd zwei Dinge aufdecken, wer ein Paar findet darf es behalten und ist evt. erneut an der Reihe).
Sprachförderung: Wer einen Stein aufdeckt, sagt die Namen der gefundenen Farben. Man kann auch zusätzliche (möglichst natürlich klingende) Äußerungen einbauen indem man z.B. sagt „das Gehört (nicht) zusammen“ oder „kein Glück„, wenn kein Paar gefunden wurde, oder „Cool, Glück gehabt“ bei einem Paar.
Förderdiagnostische Hinweise:
- Das Kind sollte das K grundsätzlich schon zu bilden gelernt haben. Dieses Spiel ist für die Übungsphase zwischen Lauterarbeitung und Übertragung in den Alltag gedacht.
- Verlaufskontrolle: Ich selbst führe während der Übungsstunden immer eine Strichliste, auf der ich in zwei Spalten jedes richtig und jedes falsch gesprochene K eintrage. Kurzfristig ist das für das Kind ein Ansporn, da die Kinder für die Differenz zwischen richtig und falsch gesprochenen Lauten eine Belohnung bekommen, bei mir z.B. ein KauGummi für je 5 richtige K bzw. G (also bei 10 falschen und 45 richtigen je Sitzung 7 Kaugummis (45 richtige – 10 falsche = 35; 35:5 = 7). Mittelfristig überprüfe ich so den Erfolg: Wenn es insgesamt wenige Striche sind, lasse ich offenbar das Kind zu wenig zum Sprechen kommen. Wenn es nicht stetig mehr richtige und weniger falsche werden, fördere ich nicht optimal, dann ist eine Überprüfung meines Ansatzes angesagt.
- Erweiterung: Wenn man Steine unterschiedlicher Größen verwendet, z.B. 1er, 2er, 3er und 4er, aber in den selben Farben, kann man zusätzlich das simultane Mengenerfassen und die Invarianz trainieren.
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